Das beheizte Druckbett mit dem Kapton-Band als Beschichtung eignet sich zwar gut für ABS aber PLA haftet nicht so besonders. Immer wieder lösen sich die Teile während des Drucks ab und sind damit Müll.
Die ganzen im Internet kursierenden Bastellösungen "Spiegel mit Haarspray einsprühen" etc. habe ich zwar probiert, mit mäßigem Erfolg und irgendwie lästig.
Bei einem Besuch einer Messe in Frankfurt habe ich die professionellen Anbieter besucht und mir deren Konzepte angesehen, wie sie das Problem Haftung und Warping gelöst haben. Kurz gesagt: Mit der Holzhammer-Methode. Diese teuren und sicherlich nicht schlechten Geräte verwenden ein auswechselbares Druckbett aus Hartplastik. Damit verschweißt sich das gedruckte Teil untrennbar. Dadurch ist es auch erforderlich, die untersten Schichten in einem wasserlöslichen Material zu drucken, das dann in einer Auswaschstation entfernt werden kann. Eine betriebssichere aber aufwändige und teuere Lösung.
Aber inspiriert von dem Gedanken "auswechselbare Plattform, auf der das Material sehr gut haftet" suchte ich nach Lösungen im heimischen Bereich. Allerdings so gut haften, dass ich auswaschbares Material und eine Auswaschstation brauche, sollte es auch nicht. Da muss es doch was geben.........
Irgendwie zahlt sich eine Ingenieursausbildung dann doch aus. Auch wenn mir die Fachbegriffe aus Physik, Chemie und Materialkunde nicht mehr so geläufig sind, sind in den Ganglien wohl noch einige Verbindungen erhalten.
Bei einem Zug durch den Baumarkt auf der Suche nach einem geeigneten Material machte es plötzlich gedanklich "Peng". "Das müsste gehen"
Ich weiß heute noch nicht, warum ich mir da so sicher war, aber es funktioniert.
PLA haftet sehr gut, ist aber trotzdem zerstörungsfrei wieder entfernbar. 3D-Drucken kann so einfach sein. Aufgrund der Konsistenz des Materials verzeiht es sogar eine schlechte Einstellung des Druckbetts in einem gewissen Maß. Gelegentlich muss man zwar die (im Bild gelbe) Druckplatte tauschen aber sie kostet nicht viel. Noch ein paar Klammern zum Befestigen und Niederhalten der Kunststoffplatte gedruckt und schon kann man stressfrei drucken.
Wer mir einen netten Kommentar schreibt und an Erfahrungsaustausch interessiert ist, dem verrate ich auch das Material.